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Hl. Otto, Bischof und Glaubensbote - Gedenktag am 30. September

Der hl. Otto ist neben Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde der 3. Diözesanpatron von Bamberg und somit auch für unsere Gemeinde von Bedeutung. Er zählt zu den herausragenden Gestalten der Kirche in Deutschland. Davon zeugt nicht nur sein Beiname „Apostel der Pommern“, sondern auch die schon 50 Jahre nach seinem Tod erfolgte Heiligsprechung durch Papst Clemens III.

Otto von Bamberg stammte wahrscheinlich aus schwäbischem Adel aus Mistelbach in Mittelfranken. Er wurde zwischen 1060 und 63 geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern erhielt er im Kloster in Bamberg seine Ausbildung. Als Kaplan war er dann am Hof des Polenherzogs Wratislaw in Gnesen. 1101 wurde er Kanzler Heinrichs IV. in Speyer und 1102 Bischof von Bamberg, von Heinrich IV. berufen. Die Bischofs-weihe erfolgte 1106 in Rom. In diese Zeit fällt der Investiturstreit, wo Kaiser und Papst um die Vorherrschaft in Europa kämpften.

Heinrich IV. wird mehrfach vom Papst mit dem Bann belegt; Heinrich seinerseits setzte den Papst ab, jedoch ohne viel Erfolg. Sein Sohn Heinrich V. ist um Ausgleich bemüht und leitet im Jahre 1106 eine Fürstenverschwörung, die zur Absetzung Heinrichs IV. führt und ihm selbst die Königswürde bringt. Otto hatte sich relativ früh auf die Seite Heinrichs V. gestellt.

Er bemühte sich um eine Aussöhnung zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixtus II. und war erfolgreich. Am Wormser Konkordat 1122 verzichtete der Kaiser auf die Investitur - d.h. die Einsetzung der Bischöfe mit Ring und Stab; der Papst gewährt dem Kaiser in Deutschland ein Vetorecht und damit maßgeblichen Einfluss auf

die Wahl der Bischöfe. Dass der Einfluss Ottos groß gewesen sein muss, kann man daraus ersehen, dass er dieses Dokument mit unter-schrieb, und zwar mit den Worten: „Otto Bischof von Bamberg, der Gott gab was Gottes ist, aber auch dem Kaiser was des Kaisers ist“. Damit ist auch das Ergebnis deutlich gemacht: Staat als weltliche Macht und Kirche als geistliche Macht sind je für sich verantwortlich!

Otto führte ein streng apostolisches Leben und vollendete den Dom in Bamberg. Im Auftrag Boleslaws III. von Polen organisierte Bischof Otto die pommersche Kirche. In den Jahren 1124 und 25 trat er seine erste Missionsreise nach Pommern an; 1128 seine zweite, bei der er das Christentum endgültig in Pommern einführte. Er taufte zusammen mit den mitgereisten Priestern 22.000 Menschen. Daher wird er auch „Apostel von Pommern“ genannt.

 Auf Otto geht die Gründung bzw. der Wiederaufbau zahlreicher Klöster und Stifte zurück, insbesondere die Klöster Banz, Asbach und St. Michael in Bamberg. Er starb mit etwa 80 Jahren am 30. Juni 1139 in Bamberg. 1189 wird er heiliggesprochen.

Im Chor von St. Michael befindet sich auch sein Grab, wo er auf eigenen Wunsch beigesetzt wurde. Das Hochgrab hat einen schmalen Durchgang. Wer durch dieses Loch schlüpft, soll von Rückenschmerzen geheilt werden. Was Wunder, dass viele Pilger nach St. Michael zu seinem Grab strömten. Die Skulptur Ottos in Effeltrich ist aus Lindenholz geschnitzt und steht auf einem barock verzierten Podest.

Die Figuren wurden in der Kunstgeschichte nicht historisch gekleidet, sondern tragen die Kleidung der Entstehungszeit. Das ist für die Altersbestimmung einer Figur eine große Hilfe. Wahrscheinlich wurde sie von J. G. Stöhr und seiner Werkstatt um 1724 (spätbarock) geschaffen. (Eine ganz ähnliche Figur steht in Dormitz). Ottos Kleidung ist typisch für die Barockzeit. Zu erkennen sind die Mitra mit den zwei Spitzen, die Altes und Neues Testament symbolisieren. (Der Träger der Mitra steht also gleichsam ganz unter dem Wort Gottes). Weiter trägt der hl. Otto die Albe (Untergewand), die Stola, die Dalmatik (Obergewand der Diakone) und Handschuhe.

Mit dieser Vielzahl an Gewändern soll ausgedrückt werden, dass er als Bischof die volle priesterliche Würde erhalten hat. In dieser Abbildung trägt Otto über seinem Messgewand ein Pallium, das Zeichen eines Erzbischofs. Dieses handbreite, mit 6 Kreuzen verzierte Band wird um die Schultern gelegt. Die Kreuze sind als T ausgeführt und erinnern an das griechische Wortes tapeinos: niedrig, gering, demütig.

Das über den Schultern getragene Pallium aus Schafwolle soll den Bischof daran erinnern, dass er den Hirtendienst an den Gläubigen leistet wie der gute Hirt Christus, der seine Schafe auf den Schultern trägt. Die Bibel in der Hand spielt auf seine Gelehrtheit und auf die Macht seiner Predigt an. Ursprünglich hielt Otto eine aufgeschlagene Bibel in der Hand. Das jetzige Buch ist neueren Datums.

Der Bischofsstab des Heiligen ist kein Krummstab, sondern ein Stab mit Kreuz, was auf die Christianisierung in Pommern hinweist. Otto - ein Heiliger, der wegen seines missionarischen Einsatzes angesichts des schwindenden Glaubensleben in unserem Land auch heute wieder aktuell ist. Otto - ein Vorbild der Kirche. Das Fest des hl. Otto wird am 30. Juni bzw. in Bamberg am 30. September gefeiert.

Tagesgebet aus dem Messbuch:

Allmächtiger Gott, in der Kraft deines Geistes
hat der heilige Bischof Otto
ungezählte Menschen zum christlichen Glauben geführt
und ihnen die Sakramente des Lebens gespendet.
Hilf uns, den Glauben dankbar zu bewahren,
den auch wir durch deine Vorsehung empfangen haben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.