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September 

Apfel

Ein Mann der Feder, berühmt und bekannt als strenger Realist,
beschloss, einen einfachen Gegenstand zu beschreiben, so wie er ist:
Einen Apfel zum Beispiel zwei Groschen wert,
mit allem was dazugehört.
Er beschrieb die Form, die Farbe, den Duft,
den Geschmack, das Gehäuse, den Stiel, den Zweig, den Baum, die Landschaft, die Luft,
das Gesetz, nach dem er vom Baume fiel.

Doch das war nicht der Apfel, nicht wahr?
Denn zu diesem gehörte das Wetter, das Jahr,
die Sonne, der Mond und die Sterne.
Ein paar tausend Seiten beschrieb er zwar, doch das Ende lag weit in der Ferne;
Denn schließlich gehörte er selber dazu,
der all dies beschrieb, und der Markt und das Geld und Adam und Eva und ich und du
und Gott und die ganze Welt.

Und endlich erkannte der Jedermann,
dass man nie einen Apfel beschreiben kann.
Von da an ließ er es bleiben,
die Wirklichkeit zu beschreiben.
Er begnügte sich indessen
damit, den Apfel zu essen.“

(Gedicht Michael Ende: Hommage an Jacques Prevert)