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Hl. Blasius - Gedenktag am 3. Februar

Die Standfigur des hI. Blasius stammt aus der Zeit des Hochbarock (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts). Alle bildlichen Darstellungen zeigen ihn im Habit des Bischofs mit Krummstab und Mitra, wie er auch in Effeltrich zu sehen ist. (Das Podest wurde erst später im neugotischen Stil geschaffen.)

Der hl. Blasius gehört zu den 14 Nothelfern, die einzeln für sich oder in Kleingruppen schon sehr früh Anrufung genossen haben. Zentrum der Verehrung wird ab dem 14. Jahrhundert Regensburg, wo speziell die Dominikaner und Franziskaner den Zusammenschluß der 14 Heiligen fördern. Die Gesellschaft war durch Kriege, Pest, Hungersnöte, aber auch der Spaltung im kirchlichen Bereich erschüttert und strebte nach einer Intensivierung der Heilsversicherung.

Zu den 14 Nothelfer zählen die 3 Bischöfe Dionysius, Erasmus und Blasius; die 3 "hl. Madl" Barbara, Margaretha und Katharina; die 3 Ritter Georg, Achatius und Eustachius, sowie der Arzt Pantaleon, der Mönch Ägidius, der Diakon Cyriakus, der Knabe Vitus und Christophorus.

Durch das Zusammenfügen von in einzelnen gesellschaftlichen Kreisen beliebter Heiliger, gleichsam zu einer neuen Heiligenphalanx suchten die Bettelorden die Patronage der einzelnen Fürsprecher zu erhöhen und den Kreis der Fürbitter zu erweitern. So sollten beispielsweise die 3 hl. Bischöfe die bischöflichen Stadtherren, die 3 ritterlichen Heiligen den Adel auf dem Lande ansprechen.

Von Regensburg strahlte die Verehrung der 14 Nothelfer nach Franken aus, wo sich in Bamberg, im Nürnberger Raum und im nördlichen Bereich des Bistum Bambergs und Würzburgs neue Zentren ausbildeten. Dies gilt besonders für die Zeit nach der wundersamen Erscheinung der 14 Nothelfer im oberen Maintal 1446 (heutige Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen).

Nicht immer werden die 14 Heiligen zusammen dargestellt. Man sieht sie oft in kleineren Gruppen, wie in Effeltrich, wo Blasius nur mit Georg zusammen ist. Oft werden andere Lokalheilige dazugenommen, wie in unserem Fall z.B. der hl. Otto von Bamberg.

Der Überlieferung nach lebte Blasius am Anfang des 4. Jhdts. als Bischof von Sebaste in Armenien zu einer Zeit, als die schlimmsten Christenverfolgungen bereits vorbei waren. Es war die Zeit des milden Kaisers Konstantin (280 - 337), der im Jahre 313 das Toleranzedikt von Mailand erließ, in dem festgeschrieben stand, daß niemand wegen seines Glaubens verfolgt werden durfte. Das Christentum stand nun gleichberechtigt neben heidnischem Glauben, und damit war der Weg zur Staatsreligion eingeleitet.

Des Kaisers Schwager und Mitregent Licinius hatte das Edikt ebenfalls unterschrieben. Nachdem es zwischen Licinius und Konstatin zum Zerwüfnis kam, untergrub Licinius die Anordnungen, und es kam erneut zu grausamen Christenverfolgungen. Konstatin konnte 324 Licinius in Addianopel besiegen. Zu spät für Blasius!

Bischof Blasius wurde auf Anordnung des Licinius von seinem Statthalter Agricola 316 gefangengenommen, und mit eisernen Kämmen hat man ihm das Fleisch zerfetzt, doch mit ungebeugtem Leidensmut bekannte er sich weiterhin zum Christentum. Viele Menschen kamen zu ihm in den Kerker, z.B. ein Bauer, dem ein Wolf ein Schwein gerissen hatte. Die Legende erzählt, daß nach der Fürbitte durch den Heiligen der Wolf das Schwein zurückbrachte. Deshalb sieht man Blasius manchmal zusammen mit einem Schweinskopf abgebildet.

Die bekannteste Legende schildert jedoch die Rettung eines Knaben vor dem Erstickungstod. Das Kind hatte eine Fischgräte verschluckt und durch das Vorhalten zweier gekreuzter Kerzen half Blasius dem Buben. Seitdem ruft man Blasius gern bei Halsleiden an.

Unsere Figur in Effeltrich zeigt den hl. Blasius mit seinem bekanntesten Attribut, den gekreuzten Kerzen in der linken Hand. Das Zeichen seiner Bischofswürde, den Stab, hält er raumgreifend mit der rechten Hand nach außen. Würdevoll ist die Figur in das mächtige Gewand gehüllt, das sich am Boden staucht und nicht einmal die Füße sichtbar läßt. Der Mantel ist mit einer Schließe am Hals zusammengehalten und hängt an der rechten Seite gerade herab. Auf der linken Seite jedoch rafft der Heilige den Überhang zusammen, wodurch sich ein Faltenbausch bildet, der den Blick auf die beiden Kerzen lenkt. Die ganze Figur erhält dadurch ein gewisses theatralisches Pathos, ein typisches Merkmal der Barockzeit. Obwohl der Bischof ein grauenhaftes Martyrium erlitt, zeigt ihn der unbekannte Künstler nicht leidend oder verletzt, sondern in der Unantastbarkeit der Heiligkeit. Die überirdische Wirkung wird durch die Vergoldung verstärkt.

Die beiden Kerzen in Kreuzform wollen auf das Heil hinweisen, das vom Kreuz kommt. Der hl. Blasius wird bei allen Halskrankheiten angerufen. Am 3. Februar wird der Blasiussegen gespendet. Der Priester segnet mit gekreuzten brennenden Kerzen die Gläubigen: "Auf die Fürsprache des hl. Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen." Dies ist keine magische Praxis, sondern soll den Menschen das Bewußtsein vermitteln, daß wir in diesem Zeichen Gott begegnen. Der Blasiussegen gibt uns erneut die Gewißheit der Liebe Gottes.

Der hl. Blasius ist der Patron der Wachszieher.

Wir sehen im hl. Blasius einen Menschen, der - selbst dem Tode geweiht anderen hilft. Fehlt uns modernen Menschen manchmal dieses Mitgefühl? Wer selber die Not kennengelernt hat, hat oft ein offenes Herz für seine leidenden Mitmenschen. Natürlich kennen wir auch eine Verhärtung des Herzens. Ein Blasius war vorbildlich zum Helfen bereit.